Spiele selber bauen – die 7 besten Ideen

Spiele selber bauen – die 7 besten Ideen

Spielzeit ist Lernzeit für Kinder. Denn hier wird die Kreativität der Kleinen gefördert, ebenso wie ihre emotionalen und sozialen Kompetenzen. Im Spiel erleben sie eigene Grenzen und Herausforderungen, wodurch sie über sich hinauswachsen können. Das Recht auf Spielen wurde übrigens 1989 in der Kinderrechtskonvention, Artikel 31, verankert. Der genaue Wortlaut:

Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.

Kinder lieben es zu spielen. Die Sinnhaftigkeit mancher Spiele erschließt sich vielen Eltern nicht. Muss sie auch nicht, denn es sind die Kleinen, welche täglich in neue (Spiel-)Welten abtauchen, Abenteuer erleben und so ihren eigenen Bedürfnissen und Interessen folgen.

Wie verführerisch es für einige Eltern deswegen erscheinen mag, ihren Nachwuchs mit Spielzeug der unterschiedlichsten Art zu verwöhnen. Und, wer bereits einmal mit offenen Augen durch die Spielzeugabteilung eines Kaufhauses gelaufen ist, weiß, dass die Auswahl an unterschiedlichen Toys unendlich groß ist. Besonders um die Weihnachtszeit herum versuchen sich die Hersteller fast gegenseitig mit Angeboten und Auswahl zu übertrumpfen. Doch das muss keineswegs sein. Zu viele Spielsachen führen zu einer Reizüberflutung. Es ist nicht ungewöhnlich, dass trotz eines vollen Kinderzimmers, Tochter oder Sohn Langeweile empfinden. Deswegen lautet hier die Devise: Weniger ist mehr.

Es muss übrigens nicht immer Geld für Spielwaren und Spiele ausgegeben werden. Einfache Materialien reichen aus, um die ganze Familie zu beschäftigen und für stundenlangen Bastel- und Spielspaß zu sorgen. Hier einige kreative Ideen:

Die optimalen Games für Drinnen

1.Brettspiele

Das Mühle-Spiel ist zeitlos und leicht zu erlernen. Ebenso wie Mensch-Ärger-Dich-Nicht. Wenn es einmal eine etwas andere Art von Spielbrett sein darf, eignen sich beispielsweise kleine Beistelltische zur Zweckentfremdung. Die Tischplatte wird einfach zur Spielfläche umgestaltet. Natürlich macht dies nur Sinn, wenn das Spielbrett nicht ausgewechselt werden soll.

Folgende Materialien benötigt Ihr:

  • kleinen Tisch mit heller Oberfläche
  • Bleistift und Lineal zum Vorzeichnen der Linien
  • Acrylfarben

Passende Möbelstücke erhält man beispielsweise beim schwedischen Möbelriesen für kleines Geld. Mit Lineal und Bleistift wird zuerst das Spielfeld vorgezeichnet. Korrekturen sind jederzeit mit einem Radiergummi möglich. Wenn Ihr zufrieden seid, könnt Ihr im Anschluss alles mit Acrylfarbe ausmalen. Wenn das Ganze abriebfest werden soll, eignet sich Kelterlack zur Versiegelung der Oberfläche. Die gesamte Konstruktion sollte bei guter Belüftung trocknen, ehe der Spielspaß beginnen kann.

Als Spielsteine eignen sich z. B. Muscheln, Kastanien, Eicheln oder Steine, welche sich bei Bedarf auch bunt anmalen lassen.

Tipp: Wer das Spielfeld irgendwann nicht mehr sehen kann, überzieht den Beistelltisch einfach mit einer dekorativen Möbelfolie.

spiele selber bauen bild 2

2.Domino

Domino ist ein beliebtes Lernspiel, welches in keinem Kinderzimmer fehlen sollte. Mit einfachen Gegenständen könnt Ihr auch hier die Spielsteine selbst bauen. Für das Game werden 28 rechteckige Legekarten bzw. Motivsteinchen benötigt, welche man aneinanderlegen kann. Diese sollten die Maße von 56 x 28 mm haben. Wenn Ihr handwerklich geschickt seid, könnt Ihr aus dem Baumarkt beschichtete Spanplatten holen und Zuhause auf das gewünschte Format zusägen. Eine Dekupier-, Stich-, Band- oder Laubsäge haben sich für diese Arbeit bewährt. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Schnittkanten im Anschluss glatt geschliffen werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Als Vorlage für die Motive eignen sich ausgedruckte Bilder aus dem Internet. Diese lassen sich mittels Acrylfarbe, Klebeetiketten oder Plotter auf die Hölzchen übertragen. Neben den klassischen Würfelaugen können es auch einfache geometrische Formen sein. Eurer Fantasy sind hier keine Grenzen gesetzt.

Übrigens: Dominosteine kann man auch mit flachen, selbst gesammelten Kieselsteinen machen.

Wie spielt man?

Die Regeln von Domino sind einfach. Einer beginnt und legt einen (Spiel-)Hölzchen. Im Wechsel werden nun die Holzplättchen an eine der beiden Enden angelegt, wobei sich die Motive der angrenzenden Hälfte beider Spielplättchen gleichen müssen. Der Spieler, der zuerst alle Steine angelegt hat, gewinnt. Wie viele Runden gespielt wird, hängt ganz von der Laune aller Beteiligten ab.

3.Memory – der Klassiker unter den Kinderspielen

Wenn man eine Umfrage unter Eltern starten würde, mit welchem Spiel ihre Kinder zuerst gespielt haben, läge Memory eindeutig vorne. Das Pair-Spiel fördert die Konzentration von Kleinkindern, die bunte Farbe der Karten regt zudem die Kreativität an. Memory (der Begriff ist eine eingetragene Marke von Ravensburger), lässt sich leicht aus fester Pappe selbst machen. Auch hier ist es sinnvoll, wenn Ihr Euch einfache Motive aus dem Internet ausdruckt – paarweise – und diese entweder ausschneidet und auf den Karton übertragt oder abzeichnet. Die Größe der Karten ist frei wählbar. Für jüngere Kinder ist es aufgrund der noch fehlenden Motorik, ein etwas größeres Format zu wählen. Auch die Anzahl der Kartenpaare ist beliebig.

Es ist von Vorteil, wenn Ihr Zugriff auf ein Laminiergerät habt. Laminiert die Karten ein, dies erhöht ihre Lebensdauer. Weitere Möglichkeiten:

  • Familienbilder verwenden
  • Klebeetiketten aus dem Handel erleichtern die Bastelarbeit
  • mit Buchstaben-Vorlagen können die Kinder das Alphabet spielerisch lernen

Tipp: Auch die Memory-Karten könnt Ihr aus Holz fertigen, sofern Ihr das notwendige handwerkliche Geschick und die Geduld mitbringt. Im Anschluss mit ungiftigem, durchsichtigen Lack die Oberfläche versiegeln. So können Kleinkinder beispielsweise den Geschmack der Materialien testen, ohne dass diese in Mitleidenschaft gezogen werden.

4.Tic-Tac-Toe

Es regnet und so schnell wie möglich muss eine leicht umsetzbare Bastelidee für ein Brettspiel her? Wie wäre es mit „Drei gewinnt“? Das Einzige, was Ihr dazu benötigt sind Schraubverschlüsse von Flaschen und ein Stück heller Stoff. Auf letzteres malt Ihr mit Stofffarbe oder einem wasserfesten Stift das Spielbrett.

Zur farblichen Unterscheidung könnt Ihr die Flaschenverschlüsse beispielsweise mit Gesichtern verschönern. Mehr als 4 Stück werden nicht pro Spieler benötigt. Als Aufbewahrung für das Tic Tac Toe Spiel eignet sich beispielsweise ein selbst genähter Stoffbeutel. Übrigens auch als perfektes Spiel für Outdoor geeignet.

5. Murmeln fangen

Murmeln gelten als zeitloses Kinderspiel schlechthin, wo viel Geschicklichkeit gefordert wird. Mit unwahrscheinlich vielen Spielvariationen, abhängig vom Alter und der Anzahl von Kindern. Im Sommer lässt es sich mit den kleinen Kugeln gut im Sandkasten spielen. Für Zuhause könnt Ihr aus einem Karton ein Murmel-Spiel basteln, womit Eure Kleinen lange Zeit beschäftigt sein dürften.

Für diese Bastelidee benötigt Ihr einen Kartondeckel und eine dickere Pappe mit ähnlichen Maßen. In diesen stanzt oder schneidet Ihr Löcher in Murmelgröße. Anschließend klebt Ihr das präparierte Material in den Deckel rein. Nun können die Geschicklichkeitsspiele beginnen: Ziel ist es, die Murmeln in den Löchern unterzubringen. Möge der Beste gewinnen!

6. Wikingerschach

Das Spiel, auch unter dem Begriff „Kobb“ bekannt, ist für die ganze Familie geeignet und wird bevorzugt im Garten gespielt. Bei der Herstellung kommen Holzleisten und Stangen zum Einsatz, weswegen hier nur die Erwachsenen oder größere Kinder Hand anlegen sollten. Die kleineren Mitspieler können später ihrer Fantasie beim Bemalen der Spielfiguren freien Lauf lassen.

Kobb besteht aus 6 Wurfhölzern, 10 eckförmigen Kubbs, 1 König und 6 Begrenzungsstäben. Mit letzteren wird ein 5 x 8 m großes Spielfeld abgesteckt. Das Ziel des Spiels ist es, Mannschaften zu bilden, welche im Wechsel mit den Wurfhölzern die aufgestellten Kubbs des gegnerischen Teams umzuwerfen. Der König darf dabei selbst nicht getroffen werden.

7. Murmel-Labyrinth

Die bunten Glaskugeln lassen sich auch wunderbar für ein Geduldsspiel verwenden. Dazu werden in einem Schuhkarton labyrinthartige Gänge aus fester Pappe hochgezogen. Deren Breite sollte etwa 2,5 cm betragen, sodass die Murmeln problemlos hindurchpassen. Am einfachsten fällt es, wenn das Labyrinth zuerst mit Bleistift vorgezeichnet werden. Wo das Ziel ist, bestimmt Ihr selbst. Ebenso wie die genauen Spielregeln. Ob Hände, Hilfsmittel oder einfach nur hin- und herbewegen des gesamten Kartons erlaubt sind, entscheiden alle Mitspieler.

Mit kleinen Kindern für Draußen basteln

Nicht nur im Haus, sondern auch im Freien gibt es viele Ideen für den spielerischen Spaß. Twister beispielsweise ist eines der Gartenspiele, welches für fast jede Altersklasse geeignet ist. Folgende Komponenten werden benötigt:

  • Heller Stoff oder weiße Picknickdecke
  • Acryl- oder Textilfarbe
  • Pinsel
  • Teller zum Vorzeichnen der Flächen

Mithilfe des Tellers die Kreise auf den Stoff zeichnen und im Anschluss farbig ausmalen. Die erste Reihe ist rot, die zweite blau, die dritte gelb und die letzte grün.

Eine Drehscheibe wird ebenfalls benötigt. Diese kann auf einem Stück dünner Pappe aufgezeichnet und ausgeschnitten werden. Den Kreis in vier Bereiche aufteilen. In jedes Viertel kommen vier kleinere Kreise in den Farben des Spiels. Im rechten oberen Viertel sollte „rechter Fuß“ stehen, im darunter liegendem Viertel „rechte Hand“. Ähnlich wird mit der linken Seite verfahren. Die linke Hand steht unten, linker Fuß oben. Zum Schluss wird ein Pfeil aus Karton in der Mitte der Scheibe mit einer Musterbeutelklammer befestigt. Schon können die lustigen Kinderspiele beginnen.

Das richtige Material zum Selbermachen

Ideen zum basteln von Spielen kommen oft spontan. Meist aus der Not heraus, wenn man eine kreative Beschäftigung für die ganze Familie sucht. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, eine kleine Menge folgender Materialien immer auf Vorrat zur Hand zu haben:

  • Kronkorken
  • Murmeln
  • Tonpapier
  • leere Chipsdosen
  • Wolle
  • Pappkarton
  • Heißklebepistole und -sticks
  • Bastelschere
  • Knetmasse
  • Finger- und Acrylfarben
  • Pinsel
  • Perlen

Auch die Natur ist ein guter Lieferant für Bastelkomponenten, aus denen sich interessante Spiele basteln lassen. Aus Kastanien beispielsweise lassen sich tolle Wurfspiele kreieren. Muscheln dienen als Spiel-Figuren. Die Möglichkeiten, um mit natürlichen Materialien DIY Spielsachen zu machen, sind schier unendlich.

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